Marcel Maurer

Autor: mamau

Kommen heißt gehen

Hej,

der letzte Eintrag ist ja schon wieder etwas her und mittlerweile ist schon wieder viel passiert. Die gute/schlechte Nachricht zu aller erst: Ich bin wieder zurück in Deutschland! Seit knapp einer Woche schon.

Aber wie ist es mir sonst noch so ergangen? Wie waren die letzten Wochen, der Abschied?

Gehen wir mal chronologisch vor:

Anfang Februar ist Juli zu Besuch gekommen. Da ich leider schon die letzte Exkursion verpasst hatte war ich leider zwei Nächte nicht in Göteborg und sie hat sich allein unterhalten müssen. Zum Glück hatte sie noch Kontakt zu einer in Göteborg wohnenden Schwedin aus ihrer Auslandszeit in Kopenhagen und konnte mit ihr und mit Teresa noch etwas unternehmen. Wieder zurück sind wir am Samstag schließlich mit ein Paar anderen Austauschleuten nach „Alebacken“, etwa 40 Minuten nördlich von Göteborg zu „Ale Invite“ einem Snowboard Wettkampf, gefahren. Der Zugverkehr ist im Vergleich zur deutschen Bahn günstig, so zahlt man für eine solche Strecke umgerechnet etwa 6 €, wobei man in Deutschland auch gut und gerne 12 € zahlt. Verpasst hatten wir leider, dass man gratis Handtücher und Badehosen ausleihen konnte und dem Spektakel mit bester Sicht in der Sauna schwitzend und mit dem ein oder anderen Bierchen, folgen konnte. Schade 🙁

Die Exkursion ging zur „Zinkgruvan“ (übersetzt Zinkmine), etwa 3h nordöstlich von Göteborg. Hier wird seit etwa 1860 Zink, Blei und Kupfer abgebaut. Heute reicht die Mine bis auf über 1100 m unter Tage hinab. Nachdem wir am ersten Tag uns regional geologisch einen Überblick verschafft hatten, ging es am zweiten Tag auf besagte 1100 m runter. Dem geothermischen Gradienten folgend steigt die Temperatur pro 100m  3°C an, wodurch wir unten mollige >25°C hatten. Ich hoffe die Handybilder geben ein gutes Bild von der Mine.  Abends ging es noch zur Mineraliensuche, wobei mir das wunderschöne Tourmalin Handstück unter den Hammer kam (siehe Bilder).

Eine knappe Woche später bekam ich noch von Jonas Besuch. Hierzu nur ein paar kurze Stichpunkte da wir prinzipiell nichts gemacht hatten was ich nicht schon einmal beschrieben habe: Schärengarten, Stadtbesichtigung, Kneipenkultur und Schweinebraten.

Mit einer Freundin hatte ich außerdem begonnen Bier zu brauen. Durch die hohen Preise für Alkohol ist der Anteil der Leute die selbst Bier brauen oder stärkeren Alkohol destillen, in Schweden recht hoch. Dementsprechend gibt es auch Läden in denen man sich zum Thema „Heimbrauen“ beraten und eindecken kann. Wir haben erfolgreich ein „American Pale Ale“ gebraut und sind recht zufrieden mit dem Ergebnis. Allerdings muss gesagt werden, dass erste deutsche Tester eher kritisch waren. Tzzz

Die letzten Tage in Schweden waren noch vollgestopft von universitären (Prüfung, Projektabschluss, Bericht) und privaten (Beer Tasting, Kino, Verabschiedungen) Terminen. Am Mittwoch hatte ich noch einen netten letzten Abend mit den Schweden beim Billiard spielen. Wir sind dabei verblieben, dass sie mich im Juli alle in Mainz besuchen kommen. Zum Glück ist meine WG tolerant und wir haben ein großes Wohnzimmer 🙂 Aber etwa 5 Leute unterbringen… ich bin gespannt und freu mich drauf. Am Donnerstag wollte ich noch mit den Erasmus Leute ein letztes mal kochen. Als ich schließlich vorbei gekommen bin waren Alle schon dort, hatten die Küche geschmückt und alles schon gekocht. Es gab also eine kleine Abschiedsparty. Ich war echt überrascht und habe mich sehr gefreut 🙂 Danke nochmal an dieser Stelle für die schöne Überraschung.

Am nächsten Morgen ging es dann um 9 Uhr zum Flughafen. Schluss und vorbei 🙁

Die 6 Monate Schweden haben mir sehr gefallen und viel gegeben. Ich freue mich so viele neue und nette Menschen kennen gelernt zu haben mit denen ich auch in Zukunft noch viel zu tun haben werde. Die Zeit war sehr intensiv und verging wie im Flug. Auch fachlich bin ich mir sicher mit Göteborg eine gute Wahl getroffen zu haben und habe viel Wichtiges.

Ein letztes „Hälsningar“,

Marcel

Von grünen Lichtern, kalten Füßen und kaputten Schlitten

Hej,

nach überstandener Prüfung ging es Freitag den 15.1 in den hohen Norden, in das 1500km entfernte Kiruna um richtigen schwedischen Bilderbuch Winter zu erleben und dem schneearmen Göteborg die zu warme Schulter zu zeigen.

Am späten Abend in Kiruna angekommen wurden wir vorerst mit milden Minusgraden willkommen geheißen (sollte sich allerdings noch ändern). Am darauffolgenden Tag hatten wir uns schon eins der Highlights geplant: Hundeschlittenfahren. Nach lautem Gebell der insgesamt Rund 130 Schlittenhunde ging es schließlich für 3 h durch die verschneite Landschaft Lapplands mit kurzer Kaffeepause. Da ich als erster „hier“ geschrien hatte ich meinen eigenen Schlitten 🙂 Im Normalfall ist die Hundeschlittenfahrt wohl ein bisschen schneller, aber die Temperaturen waren den Hunden zu warm und waren daher nicht so flott unterwegs wie sonst. An der überraschenden Anhänglichkeit der Hunde hat das allerdings nicht geändert.

Nachdem wir unser Auto vom mürrischen Mitarbeiter der Autoverleihung geholt hatten ging es nach einem ausführlichen Supermarkt Stop zu unserer gemieteten Hütte in Björkliden (Nähe Abisko) etwa 1.5 h entfernt. Wir hatten Glück mit der Unterkunft und wurden jeden Morgen mit einem traumhaften Sonnenaufgang beschenkt. In den nächsten Tagen hieß es die Ergebung zu erkunden, ein wenig zu wandern, der Kultur im hohen Norden ein wenig näher zu kommen und sich auf kalte Temperaturen durch ausgiebiges saunieren vorzubereiten.

Hier unsere übrigen Unternehmungen:

  • Schneewanderung zu einem sehr enttäuschenden Wasserfall (ich glaub ich habe nicht mal ein Foto davon hochgeladen)
  • nächtliches, rasantes Schlittenfahren inklusive gebrochenem Schlitten (ja ich bin es gewesen, zu meiner Verteidigung es war ein Kinderschlitten und ich war verdammt schnell)
  • Besuch des Tornlakes und der Silverfallet. Der Tornsee ist der See den man von unserem Balkon aus sehen konnte. Der Silverfallet ist ein am See gelegener Wasserfall. Ein häufiger Zeitvertreib ist wohl mit dem Auto auf dem See zu driften, das war uns dann allerdings ein wenig zu heikel.
  • Samen-Dorf Führung mit Lagerfeuer, heißem Kaffee und Rentierfleisch. Die Samen sind ein indigenes Volk im Norden Skandinaviens, heute leben 90.000-140.000 verteilt Norwegen, Schweden, Finnland und Russland. Beim Umgang mit den Samen hat sich Schweden nicht gerade mit Ruhm bekleckert, so war es ihnen etwa untersagt in quadratischen Behausungen zu Leben, um zu vermeiden, dass sie sich zu sehr der übrigen schwedischen Bevölkerung annähern. Durch Handel wurde den Samen Kaffee zugänglich. Das getrocknete und gesalzene Rentierfleisch im Kaffee aufgeweicht; gut für das Fleisch, schade allerdings um den Kaffee.
  • Nach Narvik und zurück, für mich das erste mal dass ich die norwegischen Fjorde gesehen habe. Wahnsinn! Aber nicht nur die Landschaft war beeindruckend sondern auch die Autofahrt hin und zurück. Mir kam  es schmaler und vereister in Norwegen vor.
  • in der mitternächtlichen Kälte von -30 Grad stehen und auf Nordlichter warten. Zweimal (an den beiden letzten Tagen) haben wir Nordlichter gesehen, allerdings hatten wir ein wenig Pech mit dem Wetter. Die ersten Tage hatten wir keinen klaren Himmel. Am vorletzten Abend war es ebenso bewölkt, aber ermutigt durch gelegentliches Aufreißen der Wolkendecke und vermutlich auch aus Angst die Nordlichter gar nicht mehr zu sehen haben wir dann eine gefühlte Ewigkeit am „Aurora View Point“ ausgeharrt. Hier gab es zum Glück eine beheizte Hütte um die kalten Zehen wieder ein Wenig aufzuwärmen. Nachdem wir schon enttäuscht auf dem Rückweg waren ist uns dann schließlich doch noch ein fahler grüner Streifen am Himmel aufgefallen. Wir haben dann schließlich noch recht starke Nordlichter gesehen, die allerdings nicht so schön zu sehen waren, da es zu bewölkt war. Am darauffolgenden Tag hatten wir schließlich klaren Himmel, allerdings waren die Lichter viel schwächer als am Tag zuvor.

Hier noch ein paar zusätzliche Dinge die vielleicht interessant zu wissen sind:

  • „Tag“ hatten wir von etwa 08:30 bis etwa 14:00 Uhr. Hier sind allerdings Sonnenauf- und Sonnenuntergang mit eingerechnet, die beide ziemlich beeindruckend waren! Durch den ganzen Schnee ist es allerdings in der Nacht nicht komplett dunkel und wenn der Mond scheint kann man sich auch ohne zusätzliche Beleuchtung noch orientieren.
  • die extremste Temperatur von -39 Grad hatten wir auf der Rückfahrt zum Flughafen. Bei den Temperaturen ging die Kupplung deutlich schwerer und zum Ärgernis der Beifahrer, das schließlich zu meinem Ärgernis als Fahrer wurde ist auch die Heizung bei den Temperaturen nicht fähig das Auto richtig zu wärmen. Die Motortemperatur ging auf der Fahrt auch nie über 70 Grad. Zum Glück waren wir hierbei im Auto. Trotzdem hatten wir beim Nordlichter schauen mehr als -30 Grad. Trotz drei Paar Socken bleiben die Zehen da nicht lange warm. Meine treuen Wanderschuhe mitzunehmen war im Nachhinein nicht die beste Idee, sobald das Leder einmal kalt ist wird es nicht mehr warm und folglich frieren auch die Zehen. Allgemein kann man sagen dass man bei  < -30 Grad sich eigentlich problemlos ausreichend warm einkleiden kann indem man einfach Schicht über Schicht über Schicht trägt. Wichtig sind aber warme, am Besten aus Stoff bestehende, etwa 2 Größen zu große Schuhe. Dann passen auch gut einige Schichten an Socken drunter, am Besten Wollsocken! Keine Synthetik.
  • in Norwegen ist es auf üblich sich mit „anblinken“ bei anderen Fahrern zu bedanken, wenn man etwa auf der Ausweichspur wartet und den entgegen kommenden Fahrer vorbei lässt. Meiner Meinung nach viel netter als sich das Fernlicht ins Gesicht zu strahlen.
  • Gehhilfen werden bei dem vielen Schnee durch Gehschlitten ersetzt
  • Bei der Kälte gefriert in die Luft geschleudertes heißes Wasser sofort. Eine Menge Spaß! Daraufhin hab ich mich dann aber nicht getraut draußen meine Notdurft zu verrichten.
  • Autofahren bei den vereisten Straßen ging überraschend gut. Vor den LKW s muss man sich allerdings in Acht nehmen. Ich bin meist ziemlich mittig auf den Straßen in den Spurrillen gefahren. Kommt einem aber so ein Riesenteil entgegen muss man auf den vereisten Teil der Straße um auszuweichen. Genauso ist es mit Bussen, zumindest die Russen fahren wie verrückt. Ich glaube das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen Bus vorbei gelassen habe.

Hier noch ein paar Bilder von meinem Kälteabenteuer:

Konstigt Sverige

Hej,

gerade habe ich für meinen Schwedisch Kurs einen kurzen Text über meine Zeit in Göteborg geschrieben und habe daher ein wenig über meine schon vergangene Zeit hier sinniert.

Im Folgenden daher ein paar schwedische Eigenheiten und Tipps was man in Göteborg so unternehmen sollte.

  • an den Universitäten gibt es keine Mensen oder Cafeterien. Soll heißen man legt sein  Geld in teures Sushi oder Ähnliches an, oder man stellt sich nach einem langen Unitag noch in die Küche und kocht sich Mittagessen für den nächsten Tag, sowie es  (fast) alle Schweden tun. Für die Studenten gibt es daher Mikrowellen in den Instituten um sich das Essen warm zu machen. Eigentlich eine gute Sache, da ich grundsätzlich eh immer zu viel koche.
  • wenn ein Schwede von Meilen redet, so meint er nicht die Englische 1,67km lange Meile, sondern die Schwedische, welche 10 km lang ist. Eine Wanderung über zwei Meilen hört sich dann erstmal kurz an, ist sie dann aber nicht.
  • wir hatten gestern ein großes („pre-„) Thanksgiving Dinner. Eigentlich war geplant einen großen Truthahn zuzubereiten, auf den wir allerdings aufgrund des stolzen Preises von knapp 45€ verzichtet haben. Stattdessen gab es Hühnchen ond an guadn Schweinebraten. Wichtig zu wissen wäre hierbei gewesen, dass ein „Julskinka“ (Weihnachtsschinken) schon vorgesalzen ist! Danke dafür liebes Schweden
  • Im Norden scheinen die Schweden recht wortkarg zu sein, anstatt „Ja“ zu sagen wenn man etwas zustimmt wird hier laut die Luft eingesogen (quasi inverses Pfeifen). Bestätigen kann ich das bisher noch nicht, aber ich hoffe dass ich bis April noch in den Norden komme. Ich werde berichten.
  • beim Brotkauf sollte man aufpassen, dass man nicht ausversehen ein Fruchtbrot kauft. Auf den ersten Blick sehen sind diese nicht von den normalen Broten hier zu unterscheiden, aber wer will Roggenbrot mit Apfelgeschmack?
  • Fika – Meine schwedische Lieblingstradition. In etwa zu Vergleichen mit dem deutschen Kaffee und Kuchen, allerdings gibt es hier auch exta „Fikabröd“ zu kaufen, Fikagebäck.
  • wer sich in Schweden richtig eingliedern will, sollte auch bei kalten Temperaturen sich nur mäßig warm einkleiden
  • Freitags bieten viele Pubs „Afterwork“ an. Hierbei bekommt man zu einem Bier meistens noch Essen vom Buffet, oder Bier und Essen sind vergünstigt. Da schlägt das Studentenherz höher.
  • man sieht sehr wenige Schweden die rauchen. Die meisten nehmen hier Snus. Das ist ein „Oraltabak“ den man sich unter die Oberlippe schiebt und dort das Nikotin aufgenommen wird. Auf lange Sicht wirkt dieser ätzend und das Zahnfleisch wird aufgelöst. Wohl bekomms

Hier noch eine kurze ToDo Liste für einen Göteborg Besuch:

  • durch das Haga Viertel schlendern und sich in einem der zahlreichen Cafes einen Riesen-Kanelbullar gönnen
  • mit der Fähre in die autofreien südlichen Schären fahren und die Inseln erkunden
  • in den obersten Stock der Gothiatowers fahren und das Treiben um Liseberg und Korsvägen von oben betrachten
  • auf der Kneipenstraße „Andra Långgatan“ wochenends ein Bier trinken gehen
  • Wandern oder Kanufahren im Delsjönrådet
  • einen kleinen Ausflug zu Eriksberg machen und von der anderen Seite des Göta Älv den Charm des ehemaligen Industriegebiets genießen und die Fähren beobachten
  • den Liseberg Freizeitpark besuchen und sich für einen Favoriten unter den drei Achterbahnen entscheiden. Kanonen!
  • einige Museen Göteborgs besuchen. Zu empfehlen ist etwa im Naturhistoriska Museet die Fossilien zu bewundern und ein wenig enttäuscht zu sein über die geringe Gesteins- und Mineralsammlung; im Röhsska Museet ein Wenig Hintergrundwissen zum schwedischen Designs zu bekommen; im Konstmuseet Rembrandt, van Gogh, Monet und Picasso bewundern und mit ein Wenig Glück kann man dort auch Tischtennis spielen.

Südlicher Schärengarten

Hej,

hier ein kleiner Beitrag mit Bildern zum südlichen Schärengarten von Göteborg. Dieser ist „gratis“ (wenn man stolzer Besitzer eines Monatstickets ist) mit der Fähre von Saltholmen aus zu erreichen. Der Schärengarten ist komplett autofrei und man kann sich folglich zu Fuß, mit dem Rad oder mit schicken Golfkarts fortbewegen. Der Reiseführer empfiehlt Badehose und Handtücher mitzunehmen, da es zahlreiche schöne Badestellen gibt. Wir haben es lediglich bei Sonnen belassen (mit Fleece, Softshelljacke, Mütze und Schaal..)

Hälsningar

Liseberg, Stenstuga, Juli

Hej,

schon wieder zwei Wochen vorbei. Der Schwedisch A2 Kurs ist interessant und ich komme gut mit. Allerdings gibt es leider keinen Vokabelteil und vieles kommt mir dann doch schwedisch vor.

Mittlerweile ist Juli zu Besuch gekommen und wir lassen es uns gut gehen. Zusammen haben wir  den Liseberg Freizeitpark besucht. Dieser ist vom Wohnheim in etwa 5 Minuten zu Fuß erreichbar. Für skandinavische Städte ist ein solch zentraler Park sehr typisch, so gibt es etwa in Kopenhagen Tivoli und in Stockholm Gröna Lund.

Außerdem waren wir für drei Nächte in einer kleinen Steinhütte („Stenstuga“) in der Nähe von Kungsbacka und haben dort ein Wenig die Umgebung erkundet.

Anstatt der Vorlesung „Applied Climatology“, die ich eigentlich für den November vorgesehen hatte werde ich eine Projektarbeit über Sr Isotopie von Feldspäten in Elba machen.  Ab nächster Woche heißt es also wieder durchstarten

Hälsningar

Wohlverdiente Pause

Hej,

letzte Woche habe ich die Abschlussklausur für die „Applied Hydrogeology“ Vorlesung gehabt. Gegen Ende wurde es auch ziemlich stressig, da ich Projektbericht und Übungen abzugeben hatte und nebenher auch noch auf die Klausur lernen musste. Da ich für den Oktober kein interessantes Modul gewählt habe (ab Dezember gehts rund) habe ich für knapp einen Monat „Semesterferien“.

Ich habe die freie Zeit genutzt und habe endlich mal ein bisschen Göteburg erkundet, Museen besucht und mit Freunden zum Eishockey gegangen. Eishockey ist hier um einiges schneller und auch bei Weitem größer, hier bildet Fussball fast die Minderheit. International befindet sich Schweden auf Rang 3 der Nationalteams (Deutschland 9). Angeschaut haben wir uns Göteborg gegen Stockholm. Göteborg ist derzeit auf Tabellenplatz 1. Das Spiel war klasse und Göteborg hat 6:2 gewonnen. Ein Eishockey würde ich jedem empfehlen wenn er dafür Zeit findet!

Ab Morgen beginne ich außerdem mit einem Schwedisch A2 Kurs. Aufgrund meiner norwegisch Kurse verstehe ich recht viel, aber sprechen ist dann doch ne andere Nummer. Ich bin gespannt wie es wird!

Am Sonntag 3.10 war Kanelbullens Dag! Wir haben daher für s Studentencafé 300 Kanelbullar gebacken 🙂

Hälsningar

Bohusleden

Hey,

letzten Dienstag hatte ich unverhofft von meinem Bruder Besuch bekommen, da die ghanaische Visa Bearbeitung versagt hat und Schweden kurzerhand zu Plan B gekürt wurde. Glücklicherweise konnten wir noch eine Matratze auftreiben und er muss nicht ganze zwei Wochen auf der Isomatte schlafen. Um der Enge meines 16qm zu entfliehen haben wir uns entschlossen einen Teil des „Bohusleden“ zu gehen. Der Bohusleden ist ein Fernwanderweg und führt über 27 Etappen und 370km von Blåvättnerna im Süden nach Stromstäd im Norden. Thor war uns offenbar freundlich gesinnt, da wir bis auf den ersten Tag strahlenden Sonnenschein hatten. Wir sind Freitags mit den Bus nach Lilla Edet und von dort zum Bohusleden gelaufen und sind diesen drei Tage bis Bohus gefolgt. Übernachten wollten wir in Windschutzhütten die entlang des Weges aufgestellt sind, für den Notfall hatten wir uns noch ein kleines Zelt eingepackt. Dieses haben wir auch leider schon am ersten Tagen auspacken mussen, da die Schutzhütte vom Landeigentümer abgerissen wurde. Wie auf den Bildern zu sehen hat es aber am zweiten Tag noch mit der Hütte geklappt 🙂 In der Nacht hat es schließlich doch noch ein Gewitter gegeben, dass sich aber am nächsten Morgen schon wieder verzogen hat.

Leider bin ich diese Woche viel mit Unikram beschäftigt, Projektarbeit, Übungsaufgaben und nächsten Mittwoch steht die erste Prüfung an. Es heißt also „noa glotza“

Fun Fact: Während wir in Deutschland zu jemanden sagen, der sich jemand aufführt als ob er einen Orden für etwas verdient hätte ob er „dafür einen Keks will?“ sagen die Schweden ob er dafür „eine Zimtschnecke“ haben will. Ich bin für Zimtschnecken, die sind viel leckerer..

Välkommen!

Hej,

die zweite Woche ist jetzt vorbei und es ist wieder einiges passiert. Von Mittwoch bis Freitag ging es auf hydrogeologische Exkursion ins etwa 1h entfernte Varnum. Da schon im Vornherein gutes Wetter und das gute Essen in der Unterkunft angepriesen wurde bin ich auch dementsprechend mit hoher Erwartung gestartet und wurde auch nicht enttäuscht 🙂 Mit Wasser spielen macht bei gutem Wetter auch einfach mehr Spaß! Nach getanen Pump- und Tracerversuchen, Nivellieren etc. wurde der harte Arbeitstag dann auch mit viel zu viel Essen (Elch!) belohnt. Beim abendlichen zusammen sitzen und dem ein oder anderen Bier lernt man seine Komilitonen doch noch ein Stück besser kennen und habe mich sehr „välkommen“ gefühlt. Kurioserweise wurde auch ein Kuhstall besucht, der Bauer hatte wohl drauf bestanden. Bei einem Kaffee und Stück Kuchen kann man geruchsgeschützt den Kühen zuschauen.

Gleich am Freitag zurück gabs auch schon Besuch Heimatbesuch von Mutti und Roland und es wurde nach der obligatorischen Übergabe von deutschen Qualitätsprodukten auch gleich die Küste Richtung Norden angepeilt, Wegstationen waren wie folgt: Uddevalla, Lysekil (geile Küste!), Tanum  und Ed. Tanum (genauer Vitlycke) ist für bronzezeitliche (3000 bp)  Felsritzungen bekannt und Weltkulturerbe.

Es folgen noch ein paar Bilder:

Mein Blog, mein Blog und nicht Blumentopf sein Blog

Hallo Welt,

auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen habe ich mich schließlich dazu entschieden einen kleinen Blog über mein Auslandssemester zu erstellen. Ich werde hier unregelmäßig ein paar Beiträge hochladen wie es mir im kalten Schweden ergeht, was mich beschäftigt, Probleme bereitet und Freude macht.

Heute geht für mich die erste Woche meines Erasmus Semesters zuende. Ich bin letzten Sonntag den 30.08 gegen halb 11 in Göteborg Landvetter gelandet. Von dort sind es mit dem „Flyggbussarna“ nur ein paar Stops bis Korsvägen. Hier wurde ich von Aldo, einem Student Buddy, abgeholt und zu meinem Zimmer in Olofshöjd begleitet. Aldo hat freundlicherweise für mich die Zimmerschlüssel abgeholt, da dies nur in der vorigen „Welcoming Week“ möglich war und ich diese aufgrund einer Exkursion aus Mainz verpasst habe.

Olofshöjd ist das größte Studentenwohnheim der Stadt Göteborg. Es bietet 1410 möblierte Appartements. Mein Zimmer hat etwa 13 qm und zusätzlich ein eigenes Bad. Die Küche ist vom Flur abgehend und wird mit 3 anderen Studenten geteilt.

Nur halb ausgepackt, ein wenig müde und nach Kaffee lechzend bin ich schließlich noch auf die von „GISA“ (Internationale Studentenorganisation) organisierte Speed Fika gegangen um gleich zu Start ein paar Leute kennen zu lernen. Fika ist eines in der schwedischen Kultur tief verwurzeltes Kaffeepäuschen, welches oft mit kleinen Naschereien gegen 10 Uhr eingenommen wird. Das Konzept hier war jedoch anders und der aufmerksame Leser wird bemerkt haben dass es zeitlich schon nach 10 Uhr war. Es ging vielmehr darum innerhalb von 3 Minuten, dem Speeddating ähnlich, sich mit stetig wechselndem Gegenüber auszutauschen und ein wenig kennen zu lernen. Nach anfänglichen Problemen hat dies auch gut geklappt, jedoch können je nach Partner 3 Minuten ziemlich lang, oder leider auch viel zu knapp bemessen sein. Zu meinem Bedauern waren die Kaffeevorräte begrenzt und da ich auch von dem Flug ein wenig übermüdet war bin ich nach dem Event gleich gegangen.

Am darauffolgenden Montag ging es auch gleich mit den Vorlesungen los. Da ich noch einige Unterlagen, meinen Studentenausweis, sowie den Mietvertrag brauchte bin ich früh aufgestanden. Nach einigem Hin und Her hat das schließlich geklappt und ich habe es pünktlich zu meiner Vorlesung „Applied Hydrogeology“ geschafft. Erfreulich habe ich festgestellt, dass in meiner Vorlesung zu 90% Schweden sitzen und diese auch noch alle sehr freundlich und nett sind. Darüberhinaus ist der Kaffee für Masterstudenten kostenlos 🙂

Im Weiteren Verlauf der Woche habe ich mich noch ein wenig orientiert, weitere „International“ Events besucht und einige Leute kennen gelernt. Mit dem Monatsticket von Göteborg ist es möglich auch Fähren zu nutzen und das nähergelegene Archipelago zu erkunden. Außerdem ist ein Naturreservat in Reichweite. Dazu noch ein paar Impressionen in Bildern:

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