Marcel Maurer

Monat: September 2015

Bohusleden

Hey,

letzten Dienstag hatte ich unverhofft von meinem Bruder Besuch bekommen, da die ghanaische Visa Bearbeitung versagt hat und Schweden kurzerhand zu Plan B gekürt wurde. Glücklicherweise konnten wir noch eine Matratze auftreiben und er muss nicht ganze zwei Wochen auf der Isomatte schlafen. Um der Enge meines 16qm zu entfliehen haben wir uns entschlossen einen Teil des „Bohusleden“ zu gehen. Der Bohusleden ist ein Fernwanderweg und führt über 27 Etappen und 370km von Blåvättnerna im Süden nach Stromstäd im Norden. Thor war uns offenbar freundlich gesinnt, da wir bis auf den ersten Tag strahlenden Sonnenschein hatten. Wir sind Freitags mit den Bus nach Lilla Edet und von dort zum Bohusleden gelaufen und sind diesen drei Tage bis Bohus gefolgt. Übernachten wollten wir in Windschutzhütten die entlang des Weges aufgestellt sind, für den Notfall hatten wir uns noch ein kleines Zelt eingepackt. Dieses haben wir auch leider schon am ersten Tagen auspacken mussen, da die Schutzhütte vom Landeigentümer abgerissen wurde. Wie auf den Bildern zu sehen hat es aber am zweiten Tag noch mit der Hütte geklappt 🙂 In der Nacht hat es schließlich doch noch ein Gewitter gegeben, dass sich aber am nächsten Morgen schon wieder verzogen hat.

Leider bin ich diese Woche viel mit Unikram beschäftigt, Projektarbeit, Übungsaufgaben und nächsten Mittwoch steht die erste Prüfung an. Es heißt also „noa glotza“

Fun Fact: Während wir in Deutschland zu jemanden sagen, der sich jemand aufführt als ob er einen Orden für etwas verdient hätte ob er „dafür einen Keks will?“ sagen die Schweden ob er dafür „eine Zimtschnecke“ haben will. Ich bin für Zimtschnecken, die sind viel leckerer..

Välkommen!

Hej,

die zweite Woche ist jetzt vorbei und es ist wieder einiges passiert. Von Mittwoch bis Freitag ging es auf hydrogeologische Exkursion ins etwa 1h entfernte Varnum. Da schon im Vornherein gutes Wetter und das gute Essen in der Unterkunft angepriesen wurde bin ich auch dementsprechend mit hoher Erwartung gestartet und wurde auch nicht enttäuscht 🙂 Mit Wasser spielen macht bei gutem Wetter auch einfach mehr Spaß! Nach getanen Pump- und Tracerversuchen, Nivellieren etc. wurde der harte Arbeitstag dann auch mit viel zu viel Essen (Elch!) belohnt. Beim abendlichen zusammen sitzen und dem ein oder anderen Bier lernt man seine Komilitonen doch noch ein Stück besser kennen und habe mich sehr „välkommen“ gefühlt. Kurioserweise wurde auch ein Kuhstall besucht, der Bauer hatte wohl drauf bestanden. Bei einem Kaffee und Stück Kuchen kann man geruchsgeschützt den Kühen zuschauen.

Gleich am Freitag zurück gabs auch schon Besuch Heimatbesuch von Mutti und Roland und es wurde nach der obligatorischen Übergabe von deutschen Qualitätsprodukten auch gleich die Küste Richtung Norden angepeilt, Wegstationen waren wie folgt: Uddevalla, Lysekil (geile Küste!), Tanum  und Ed. Tanum (genauer Vitlycke) ist für bronzezeitliche (3000 bp)  Felsritzungen bekannt und Weltkulturerbe.

Es folgen noch ein paar Bilder:

Mein Blog, mein Blog und nicht Blumentopf sein Blog

Hallo Welt,

auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen habe ich mich schließlich dazu entschieden einen kleinen Blog über mein Auslandssemester zu erstellen. Ich werde hier unregelmäßig ein paar Beiträge hochladen wie es mir im kalten Schweden ergeht, was mich beschäftigt, Probleme bereitet und Freude macht.

Heute geht für mich die erste Woche meines Erasmus Semesters zuende. Ich bin letzten Sonntag den 30.08 gegen halb 11 in Göteborg Landvetter gelandet. Von dort sind es mit dem „Flyggbussarna“ nur ein paar Stops bis Korsvägen. Hier wurde ich von Aldo, einem Student Buddy, abgeholt und zu meinem Zimmer in Olofshöjd begleitet. Aldo hat freundlicherweise für mich die Zimmerschlüssel abgeholt, da dies nur in der vorigen „Welcoming Week“ möglich war und ich diese aufgrund einer Exkursion aus Mainz verpasst habe.

Olofshöjd ist das größte Studentenwohnheim der Stadt Göteborg. Es bietet 1410 möblierte Appartements. Mein Zimmer hat etwa 13 qm und zusätzlich ein eigenes Bad. Die Küche ist vom Flur abgehend und wird mit 3 anderen Studenten geteilt.

Nur halb ausgepackt, ein wenig müde und nach Kaffee lechzend bin ich schließlich noch auf die von „GISA“ (Internationale Studentenorganisation) organisierte Speed Fika gegangen um gleich zu Start ein paar Leute kennen zu lernen. Fika ist eines in der schwedischen Kultur tief verwurzeltes Kaffeepäuschen, welches oft mit kleinen Naschereien gegen 10 Uhr eingenommen wird. Das Konzept hier war jedoch anders und der aufmerksame Leser wird bemerkt haben dass es zeitlich schon nach 10 Uhr war. Es ging vielmehr darum innerhalb von 3 Minuten, dem Speeddating ähnlich, sich mit stetig wechselndem Gegenüber auszutauschen und ein wenig kennen zu lernen. Nach anfänglichen Problemen hat dies auch gut geklappt, jedoch können je nach Partner 3 Minuten ziemlich lang, oder leider auch viel zu knapp bemessen sein. Zu meinem Bedauern waren die Kaffeevorräte begrenzt und da ich auch von dem Flug ein wenig übermüdet war bin ich nach dem Event gleich gegangen.

Am darauffolgenden Montag ging es auch gleich mit den Vorlesungen los. Da ich noch einige Unterlagen, meinen Studentenausweis, sowie den Mietvertrag brauchte bin ich früh aufgestanden. Nach einigem Hin und Her hat das schließlich geklappt und ich habe es pünktlich zu meiner Vorlesung „Applied Hydrogeology“ geschafft. Erfreulich habe ich festgestellt, dass in meiner Vorlesung zu 90% Schweden sitzen und diese auch noch alle sehr freundlich und nett sind. Darüberhinaus ist der Kaffee für Masterstudenten kostenlos 🙂

Im Weiteren Verlauf der Woche habe ich mich noch ein wenig orientiert, weitere „International“ Events besucht und einige Leute kennen gelernt. Mit dem Monatsticket von Göteborg ist es möglich auch Fähren zu nutzen und das nähergelegene Archipelago zu erkunden. Außerdem ist ein Naturreservat in Reichweite. Dazu noch ein paar Impressionen in Bildern:

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